Nazi-Kommilitone Brück mischt bei HoGeSa-Krawallen mit

Seit WiSe 2013/14 studiert Michael Brück, ein aktiver Neonazi-Kader, Rechtswissenschaften an der RUB. Der 24-Jährige ist kein Mitläufer, sondern gehört seit Jahren zum harten Kern der extrem rechten Szene. Er war einer der führenden Köpfe der Kameradschaft „Nationaler Widerstand Dortmund“ (NWDO), die für zahlreiche Aufmärsche und Übergriffe verantwortlich zeichnet. Seit dem Verbot des „NWDO“ durch das Innenministerium 2012 treibt er maßgeblich den Aufbau der Nachfolgeorganisation, der Partei „Die RECHTE“ voran, in der er den Posten des NRW-Vizevorsitzenden inne hat und für die er zur Bundestagswahl kandidierte. „Die RECHTE“ machte vor wenigen Tagen erneut klar in wessen Tradition sie steht, indem eine Auflistung der in Dortmund lebenden Juden im Rat der Stadt Dortmund forderte.

RUB bekennt Farbe: braun

Nachdem Antifaschist*innen im Dezember 2013 auf die rechten Umtriebe des Jura-Studenten aufmerksam gemacht hatten, kündigte die RUB eine groß angelegte Kampagne an. „RUB bekennt Farbe“ verpuffte wie zu erwarten war, eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema blieb aus. Letztlich war es wohl eher Ziel der Kampagne, das Image der RUB rein zu waschen oder gar von der realen Bedrohung durch einen gewaltbereiten Neonazi auf dem Campus abzulenken. Die Hoffnung der Uni, Michael Brück würde sich mäßigen, etwa durch Bildung, hat sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: Es ist eingetreten, wovor antifaschistische Gruppen stets gewarnt hatten: Brück nutzt das hier erworbene Wissen maßgeblich für das Vorantreiben seiner menschenverachtenden Ideologie, indem er z.B. straffällig gewordene Kamerad*innen berät. Als Versammlungsleiter eines Naziaufmarschs am 23. August 2014 in Dortmund gegen das Verbot des „NWDO“ kündigte Brück an, juristisch mit „Strafanzeigen gegen Blockierer und Verwaltungsklagen [gegen die Polizei]“ vorzugehen.

Michael Brück und weitere Dortmunder Nazis beim Versuch aus der Kölner „HoGeSa“ Demo auszubrechen (Bildquelle: rt.com/news)

Michael Brück und weitere Dortmunder Nazis beim Versuch aus der Kölner „HoGeSa“ Demo auszubrechen (Bildquelle: rt.com/news)

Aktiv an Übergriffen beteiligt

Neben der Juristerei für die „nationale Sache“ und dem Betrieb eines Internet-Versandhandels mit dem eindeutigen Namen „antisem.it“, beteiligt sich Michael Brück weiterhin regelmäßig an gewalttätigen Auseinandersetzungen. So führte er am 25. Mai zusammen mit dem Landesvorsitzenden von „Die RECHTE“, Dennis Giemsch und dem berüchtigten Nazi-Hooligan Siegfried Borchardt, genannt „SS-Siggi“, einen Mob von rund 30 Neonazis an, die versuchten die Wahlauszählung im Dortmunder Rathaus zu stürmen. Die Nazis griffen die Menschen vor dem Rathaus an, bewarfen sie mit Flaschen und sprühten mit Pfefferspray, während sie die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ skandierten.

Auch bei den Krawallen von Hooligans und Neonazis am 26. Oktober in Köln, sowie der „HoGeSa“-Kundgebung am 15. November in Hannover war Michael Brück beteiligt. In Köln versuchte er zur antifaschistischen Gegenkundgebung durchzubrechen. Im Rahmen der Ausschreitungen griff der rechte Mob einen asiatischen Imbiss, ein Wohnhaus, Journalist*innen und Passant*innen massiv an und verletzen 50 Polizist*innen.

RUB-Student Michael Brück in Köln bei „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa)

RUB-Student Michael Brück in Köln bei „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa)

Listen “linker” Studierender angefertigt?

Auch an den Unis könnten die Neonazis von „Die RECHTE“ bald versuchen, Menschen einzuschüchtern die nicht in ihr Weltbild passen. Ein Eintrag im u.A. von Brück betrieben, neonazistisches Online-Portal „DortmundEcho“, lässt darauf schließen, dass dieser begonnen hat, gezielt Listen „linker“ Studierender an der RUB anzulegen. Michael Brück ist kein Einzelfall. In den vergangenen Jahren haben mehrere Kader von „Die RECHTE“ an verschiedenen Hochschulen in NRW ein Studium aufgenommen. Es besteht die Gefahr, dass die Nazis langfristig versuchen werden, auch in der Hochschulpolitik Fuß zu fassen. Bei eventuellen Erfolgen sind dann wohl auf den Campus ähnliche Ausschreitungen wie im Mai auf dem Dortmunder Rathausplatz zu erwarten.

Es ist nicht hinnehmbar, dass die RUB weiterhin einen Neonazi-Kader ausbildet und damit aktive Schützenhilfe für Vorantreiben der nationalsozialistischen Ideologie leistet.